Kompilieren, Indexieren, Begehren. Format und Affekt in einer Sammlung von Porno-Raubkopien und VHS-Kassetten im Schwulen Museum
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Abstract
Die Videokassette prägte pornografische Filmkultur und koppelte das Erfahren sexueller Lust mit den Möglichkeiten des Videoformats. Dieser Rolle von Video geht der Beitrag am Beispiel einer ehemals privaten Raubkopien-Sammlung nach, die in der Pornofilmsammlung des Schwulen Museums in Berlin eingelagert ist. In den Indexierungen der sammelnden Person zu jeder Kassette und in der Kompilationsweise der überspielten Inhalte entdeckt der Beitrag ein Archiv der Affekte, für das die Lust am Sammeln einzelner pornografischer Ausschnitte und Höhepunkte gegenüber der Bewahrung des filmischen Werks mehr Relevanz hat. Die Spul- und Kopierfunktion des Videoformats, die Ästhetik von Video und auch soziale Tauschpraktiken arbeiten an der Zirkulation pornografischen Wissens mit, weshalb Raubkopien und die Videoartefakte von Medienamateur_innen in der Archivarbeit mit Pornofilm Berücksichtigung finden sollten. Der Beitrag lenkt den Fokus auf die Medienpraxis in der Pornoforschung und macht die kaum dokumentierte Rolle analoger Heimvideopraktiken stark.
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